Anläßlich des Reichsgründungskommerses 2023 sprach ich über den Geist der Reichsgründung und was davon übrig ist:
Meine sehr geehrten Herren Burschenschafter,
wenn wir dieser Tage Berichterstattungen in den „Leitmedien“ vernehmen, die sich mit der Begrifflichkeit des „Reiches“ auseinandersetzen, dann wohl insbesondere im Kontext des „Reichsbürgerputsches“. Bundesinnenministerin Faeser erklärte bedeutungsschwanger im Innenausschuß des Deutschen Bundestages, dem auch ich angehöre, daß wir alle in den „Abgrund geschaut hätten“ und unsere Demokratie und Staatsordnung vor der Beseitigung durch eben iene selbsternannte Reichsregierung standen.
Wie Revolutionen ablaufen und was es dafür bedarf, brauche ich Ihnen, werte Herren Burschenschafter, nicht näher zu erläutern. Sie als Burschenschafter haben im 19. Jahrhundert ja allerhand leidvolle Revolutionserfahrung gesammelt. Die Ermordung August von Kotzebues, der „Frankfurter Wachensturm“ oder die Ereignisse der Jahre 1848/49. Sie haben genug Blut vergossen. Letztlich auch, um daraus zu lernen, daß Gewalt zur Bekämpfung einer übergriffigen Staatsmacht untauglich ist und diese nur noch stärker macht.
Eine Regierung die nun mit ein paar Rentnern, Spinnern – und es würde mich wundern, wenn nicht auch mit V-Leuten – versucht, einen Staatsstreich herbeizuphantasieren, und wie Nancy Faeser von einem „Abgrund terroristischer Bedrohung“ spricht, so eine Regierung kann damit eigentlich nur eines im Sinne haben: Nämlich zu betrügen. Die Regierung will davon ablenken, daß einzig sie selbst zu einem ernsthaften Staatsstreich fähig und willens ist.
Der ehemalige Bundesverfassungsgerichtspräsident Udo di Fabio warnte bereits zu Beginn der Pandemie: „Wenn ich in Deutschland einen Staatsstreich machen wollte, würde ich eine Corona-Pandemie erfinden.“ Es ist ein Staatsstreich ohne Aufmärsche, ohne Barrikaden, ohne Erstürmungen. Bei diesem Staatsstreich fallen keine Schüsse. Die Gewalt steht nicht am Anfang, sondern am Ende eines Transformationsprozesses. Gewalt steckt einzig in den Worten, aus denen die künftigen Taten ersichtlich sind. Wer möchte noch an den Frieden glauben, wenn der Bundeskanzler ein Wort wie „Zeitenwende“ in den Mund nimmt?
Bilder sagen oft mehr als Worte, und die Symbolpolitik der herrschenden Klasse, sollte selbst die letzten Hinterbänkler die Zeichen der Zeit erkennen lassen: Kaum eine Stadt in Deutschland in der keine Straßen umbenannt werden, kaum ein Ehrenmal das nicht bereits geschändet wurde, kein stummer Kaiser, der nicht bereits angezählt worden wäre.
Nach dem langen Marsch durch die Institutionen, der seit Einsetzung der Ampel-Regierung nochmals einen Höhepunkt erleben durfte, stinkt der Fisch vom Kopfe her.
Es ist um so bedeutsamer, daß Sie, werte Burschenschafter mit Ihrem heutigen Reichsgründungskommers, an die Gründung des Deutschen Reiches Gedenken und die Reichsidee mit Leben füllen – Sie zelebrieren damit eine wohltuende Erinnerungskultur wider den Rollator-fahrenden Reichsbürgern oder der damnatio memoriae, der Auslöschung von Erinnerungsorten, die aktuell vom linken Establishment betrieben wird.
Erst vor knapp einem Monat entfernte Außenministerin Annalena Baerbock das Gemälde ihres berühmten Amtsvorgängers Otto von Bismarck, des Gründers ihrer Behörde, aus dem Auswärtigen Amt. Kulturstaatsministerin Claudia Roth wendet unterdessen alle ihre Energien darauf, den Begriff „Preußen“ aus dem Namen der Stiftung Preußischer Kulturbesitz zu tilgen. Und auch Ihr Hamburger Bismarck-Denkmal soll wahlweise abgerissen oder mit Regenbogenfahnen verunstaltet werden. „Wozu das?“ möchte man meinen, wurde der Staat Preußen doch bereits 1947 durch den Alliierten Kontrollrat aufgelöst.
Es steht den Werten des globalistischen Transformationsprojekts eben nichts derartig entgegen wie der Geist Preußens, der souveräne bismarcksche Nationalstaat. Nationale Interessen, Geopolitik oder Energiesicherheit haben in der Postdemokratie keinen Platz mehr. Statt einem „Platz an der Sonne“, „Feministischer Außenpolitik“ und immer auf Tuchfühlung mit dem Blackout.
Und da Blackout, Inflation und Deindustrialisierung dem Volk selbst durch die beste Propaganda nicht schmackhaft gemacht werden können, bleibt der herrschenden Klasse nur übrig, den Demos schnell und möglichst unbemerkt gegen eine willfährige Bevölkerung auszutauschen. Niemand soll mehr nach seiner Façon selig werden, zumindest nicht nach dem Willen von Klaus Schwab und anderer Oligarchen, die in Davos die globale Agenda vorgeben.
Wenn in den 2020er Jahren grüne Politiker nun also akribisch darum bemüht sind, die Wurzeln eines Jahrzehnte zuvor gefällten Baumes auszureißen, dann geht es ihnen dabei wie so oft um Nachhaltigkeit: Nämlich um die nachhaltige Auslöschung unserer Nation in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Preußen soll durch „Vielfalt“ ersetzt werden, Identität durch Fragmentieren.
Für uns, als national-gesinnte Kräfte in unserem Land, ist die Reichsgründung und die Idee eines geeinten Deutschlands, Erinnerung, Orientierung und Maßstab: Gerade in diese Kriegswirren, hätte es eines Bismarcks bedurft: In einem Artikel unter der Überschrift „Für den Frieden“ wandte sich Bismarck im Oktober 1879 an Rußland und lud das Zarenreich ein, dem deutsch-österreichischen Bündnis beizutreten. Er zimmerte dadurch eine europäische Sicherheitsarchitektur mit und nicht gegen Rußland. Trotz dieser Einbindung Russlands verstand es Bismarck auch die „Westmächte“ England und Frankreich einzubinden und so den europäischen Frieden zu sichern. Deutschland verstand sich als selbstbewußte „Macht der Mitte“ und nicht als Vasall fremder Mächte.
Und wenn Bundespräsident Steinmeier in seiner Weihnachtsansprache an das deutsche Volk mit dem Leid ukrainischer Kinder auf Stimmenfang geht, die durch den Krieg ihre Heimat verloren haben, dann legt er damit ganz bewußt einen Mantel des Schweigens darüber, daß in Deutschland eine Generation von Deutschen aufwächst, die ihre Heimat nie wirklich kennenlernen durfte. Ob er selbst seine Heimat noch wiedererkennt? Das langjährige Dasein des Berufspolitikers, üppige Pensionen und das Eingebundenen in globalistische Netzwerke bilden wohl einen schier unüberwindbaren Cordon sanitaire gegen das Gewissen.
Zivilisationen werden nicht ermordet, sondern sie begehen Selbstmord, warnt der Kulturtheoretiker Arnold J. Toynbee. Während unsere Nation sich auch nach Krieg und Besatzung immer wieder zu behaupten vermochte, wird ihr in den Schreibstuben der Bundesregierung nun der Garaus gemacht, und das mit deutscher Gründlichkeit.
Gegen die, die sich gegen den Verlust ihrer Heimat wehren wird nun mit aller Härte vorgegangen, und zwar von Amtswegen. „Klopf, klopf, klopf“ twittert es dann zur Razzia. Ein falsches Wort in einem Chat, ein falscher „Like“ unter einem Posting ist ausreichend, um ein Maximum staatlicher Gewalt heraufzubeschwören.
Die Transformation des Staates duldet keine Kritiker mehr, und schon gar nicht in den eigenen Reihen. Die logische Folge ist historisch gesehen bekannt: Die lückenlose Überwachung und Säuberung des Beamtenapparats. Es geht dabei nicht um eine Treue zur Nation und Verfassung – es geht um die Treue zur Macht der herrschenden Parteien.
Die Innovationen der Technik ermöglichen auch hier deutsche Gründlichkeit. Über Spuren im Internet und in den sozialen Medien kann das Sozialgefüge von Kritikern, gleich der Infektionskette eines Virus, über Jahre hinweg nachvollzogen werden.
Was bereits vor über 15 Jahren am Münchener Burschenschafter Sascha Jung erprobt wurde, soll nach dem Willen von Bundesinnenministerin Faeser nun in einen Routinevorgang überführt werden. Nicht mehr Gerichte, sondern die Regierung soll zukünftig bestimmen wer Verfassungsfeind ist und deswegen mit der Reichsacht belegt wird. Installierte Behördenextremisten wie Thomas Haldenwang und seine Schlapphüte sind längst nicht mehr die Hüter der Verfassung, sondern sie sind maßgebliche Akteure im Transformationsgeschehen.
Der neue Phänomenbereich im Verfassungsschutzbericht, die „Delegitimierung des Staates“, ist in diesem Zusammenhang nichts anderes als das endlose „Haltet den Dieb“ einer Regierung, die einen Staatsstreich nach dem anderen hinlegt. Ich denke, ich kann es mir in dieser Runde sparen auf 2G, die Energiewende, Suizid-Sanktionen und auf andere Einzelheiten dieses „Coup d’état“ einzugehen. Doch wer hält diese Regierung auf?
Das konservative Establishment, Persönlichkeiten wie Hans-Georg Maaßen, Martin Wagener und Arne Schönbohm stehen der Bundesregierung nicht mehr im Wege. Sind die „alten Eliten“ erst mal weg, kann ungehindert Jagd auf Oppositionelle gemacht werden.
Es ist nur eine Frage der Zeit, bis das, was zunächst nur Einzelne von uns trifft, auch Parteien und Vereine, wie etwa meine AfD und Ihre Germania erwartet.
Bismarck verstand die Reichsgründung als „Revolution von oben“, um als „weißer Revolutionär“ zumindest auch die Sehnsucht der Deutschen nach einem geeinten Vaterland zu befrieden. Die heutige „Revolution von oben“ ist darauf ausgerichtet diese geeinte Nation auszulöschen. Alle Nationen auszulöschen. Ein Weltreich zu errichten, dessen Lotsen anonym sind.
Hiergegen hilft nur die Geschlossenheit in den eigenen Reihen. Gerade jetzt dürfen wir nicht aufhören uns zusammenzuschließen, auszutauschen und weiter zu vernetzen und zwar mit allen die guten Willens sind. All jene, die sich nach jedem Vorwurf in Selbstquarantäne begeben, und die immer noch meinen, im eigenen Lager Verfassungsschutz spielen zu müssen, sollten daher ganz oben auf unserer Unvereinbarkeitsliste stehen.
Es kommt auf jeden einzelnen von uns an, die Brücke zwischen Vergangenheit und Zukunft aufrechtzuerhalten. Nur der Nationalstaat garantiert unsere Grund- und Freiheitsrechte. Der Mythos unserer Nation muß stärker sein, als die angsteinflößenden Erzählungen von Klimawandel, vom Killervirus und der Delegitimierung des Staates durch das Volk.
Das Weitergeben der Flamme, wie Sie es in der Burschenschaft pflegen, ist die Antithese zur globalistischen Agenda, zum „Great Reset“, zum großen Austausch. Wenn wir unsere Heimat nachhaltig schützen wollen, dann müssen wir sie von der Wurzel her bewahren. Die Deutsche Burschenschaft und der heutige Reichsgründungskommers leisten dazu einen wichtigen Beitrag.
Vielen Dank!