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Soziale Medien

Postkoloniale Mythen – „Europäer brachten die Sklaverei nach Afrika“

Matthias Helferich, Mitglied des Bundestags

12.10.2025

Eines der gängigsten Narrative über die Geschichte des europäischen Kolonialismus ist eng mit der „weißen Erbsünde“ verbunden – dem Sklavenhandel. Immer wieder suggerieren Vertreter der postkolonialen Theorie, dass die Sklaverei erst mit der Ankunft europäischer Seefahrer auf den schwarzen Kontinent gelangte.

Doch waren es tatsächlich europäische Sklavenhändler, welche den systematisierten Menschenhandel nach Afrika brachten?

Bereits im 10. Jahrhundert erreichte der Sklavenhandel auf dem afrikanischen Kontinent seine erste Hochphase, fast 500 Jahre vor der Ankunft portugiesischer Seefahrer im heutigen Senegal. Verantwortlich dafür waren keine Europäer, sondern muslimische Araber und indigene Afrikaner, welche prächtig an der Versklavung anderer Schwarzer verdienten. Fast ein Jahrtausend lang wurde Afrika von der Sahara bis nach Sansibar von den Routen des afrikanisch-islamischen Sklavenhandels durchzogen.

Nordafrika wurde zwischen dem 16. und 19. Jahrhundert von den muslimischen Barbareskenstaaten beherrscht, die auch als Korsaren bekannt waren. Sie verschrieben sich der Piraterie im Mittelmeer, wobei sie immer wieder die Besatzungen der gekaperten Schiffe versklavten und Lösegeld mit ihnen erpressten. Meist handelte es sich bei den Seeleuten um weiße Christen aus Spanien, Italien oder Mitteleuropa. Rund eine Millionen Menschen sollen damals von den Korsaren versklavt worden sein (1).

Ein prominentes Opfer der Korsaren war der weltberühmte spanische Schriftsteller Miguel de Cervantes, Autor des Don Quijote. Seine Leidenszeit von 1580 bis 1585 verarbeitete er auch in einigen literarischen Werken, in denen er das Grauen der muslimischen Sklaverei schilderte. Erst mit den militärischen Expeditionen der USA 1815 und der französischen Kolonialisierung Algeriens fanden die Barbareskenstaaten ihr Ende.

Die einseitige Fixierung auf schwarze Opfer und weiße Täter ist bestenfalls Nachlässigkeit, wohl aber eher bewusste Geschichtsklitterung. Bestünde eine wie auch immer geartete moralische Verpflichtung der europäischen Völker, so müsste diese auch für den Rest der Welt gelten.

Quellen:

(1) Brodkorb M. (2025): Postkoloniale Mythen. Springe: Zu Klampen Verlag, S.13.