Die Demontage von Identität und Geschichte ist Grundbedingung für die Selbstaufgabe der europäischen Völker. Diese wiederum ist Voraussetzung für die derzeitige Ersetzungsmigration, der sich die Völker Europas lange nicht widersetzten. Denn warum kämpfen, wenn das eigene historische Erbe nur eine einzige Aneinanderreihung von Massenmord und Unterdrückung ist?
So zumindest lautet die Deutung des postkolonialen Narrativs. Der Postkolonialismus trachtet danach, angebliche oder tatsächliche Überbleibsel des Kolonialismus in Kultur, Politik und Gesellschaft zu beseitigen. Er speist sich aus einer im wahrsten Sinne schwarz-weißen Opfer-Täter-Dichotomie.
Einer seiner Vordenker ist der französische Sozialist Jean-Paul Sartre. Sartre polemisierte während des französischen Kolonialkriegs in Algerien gegen seine Landsleute und verteidigte die Terrorakte des algerischen FLN. Schwärmerisch sprach er von einem neuen Menschen von „besserer Qualität“, der als Spiegelbild der europäischen Unterdrückung enstanden sei. Dieser bessere Mensch ist schwarz, während sein Gegenbild der weiße Unterdrücker ist (1).
Sein Genosse Frantz Fanon träumte ebenso vom „neuen Menschen“, der nicht als „fratzenhafte und obszöne Nachahmung Europas“ gelingen könne. Nur die Dritte Welt werde die Menschheit auf eine höhere Ebene bringen (2).
Fanon und Sartre stehen damit beispielhaft für die Einseitigkeit und Verlogenheit der postkolonialen Strömung. Einerseits machen sie selbst eine ganze Zivilisation verächtlich und attestieren ihr sogar minderwertige Züge. Andererseits prangern sie den Rassismus als angebliche Eigenheit europäischer Kultur an.
Postkolonialismus beinhaltet ferner auch die explizite Forderung nach Wiedergutmachung für erfundenes und tatsächliches Unrecht. Daher findet er im Westen bei zahlreichen Migranten aus der Dritten Welt großen Anklang. Der Postkolonialismus dient als moralischer Blankoscheck für Fehltritte von migrantischen Communities in ihren Gastländern. Gemeinsam mit neurotisch-selbsthassenden Linken führen sie unter seiner Flagge einen Kampf gegen das kulturelle Erbe ihrer Gastländer, um die eigene Position weiter zu stärken.
Der Postkolonialismus ist somit eine Abrechnung mit dem alten Europa. Doch wie schon mehrfach aufgezeigt wurde, sind seine Thesen holprig und seine Argumente brüchig. Es ist deshalb wichtig, ihm die eigene fratzenhafte Maske abzureißen. Europa ist kein Täterkontinent, unsere Vorfahren waren keine Mörder.
Quellen:
(1) Brodkorb M. (2025): Postkoloniale Mythen. Springe: Zu Klampen Verlag, S.86-87.
(2) Ebd. S.88.